Disclaimer:

Diese Geschichte habe ich für meinen Avatar-Charakter "Chigo" geschrieben. Das bedeutet diese Geschichte hat nichts mit mir als Person zu tun. Sie spiegelt mich als Person nicht im geringsten wider, weder von den persönlichen Gefühlen und Verbindungen zu den verschiedenen Personen der Geschichte, noch in den Entscheidungen die getroffen werden.

Also seht dies einfach als schöne Geschichte, die mit mir nichts zu tun hat :D


Raptide

 

Die Wiedersehensfreude blieb nicht lange erhalten, denn schon am nächsten Morgen begann der Ernst ihres neuen Lebens. 

„Wart ihr schon mal unten?“ fragte Kiana neugierig. Sie hatten sich zu fünft im Foyer der Zentrale getroffen.

„Nein, ich hatte mich nie dafür interessiert.“ Chigo kratzte sich am Kinn, sie war schon länger hier und doch hatte sie eigentlich keine Ahnung, an was die Leute hier arbeiteten. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann kannte sie nicht mal diese Menschen wirklich gut.

„Wird wohl Zeit, dass du deine Nase mal wieder ins Unbekannte steckst.“ Jester grinste ihr zu und erntete dafür einen bösen Blick.

„Guten Morgen, meine Damen und Herren!“ schallte es durch das Foyer, als der zentrale Aufzug sich öffnete. Hinter der Tür stand ein stämmiger Mann im mittleren Alter. Sein wildes, hellbraunes Haar war mit einem blauen Bandana, aus seinem schmutzigen Gesicht, gebunden. Diverse Werkzeuge steckten in den Aufhängungen seines Overalls. Für sein Alter sah er sehr fit aus.

„Mein Name ist Hank McTravor, Sie können mich Hank nennen und heute führe ich Sie in meinen persönlichen Jurassic Park: Das Raptide!“ Sein Gesicht umspielte ein verschmitztes Lächeln. Er fuchtelte großräumig in Richtung Aufzug.

Chigo und Kiana wechselten einen kritischen Blick, mit so einem Scherzkeks hatten sie nicht gerechnet. Die Leute, die in der Kommandozentrale arbeiteten waren meist sehr reserviert und nicht für Späße zu haben, doch dieser Mann war etwas ganz anderes.

„Sie haben wirklich Dinos da unten?“ fragte Yuna in ihrer naiven Neugier.

„Nein Kindchen, keine echten Dinos, ich hab nur ein Faible für alle Reptilien dieser Erde. Vor allem für die ausgestorbenen. Deswegen tragen meine Babies ihre Namen.“ Seine mysteriöse Umschreibung machte Yuna neugierig. Sie strahlte erwartungsvoll.

„Sind Dinos nicht ausgestorben?“ fragte Chigo Kiana kritisch, sie war von der Ernsthaftigkeit des Technikers noch nicht überzeugt.

„Ruhe da auf den billigen Plätzen, überzeugen Sie sich selbst.“ und damit gab Hank den Weg in den Aufzug frei.

So interessant auch alles war, Lucifer hatte noch nicht einen Ton von sich gegeben und stand unter den wachsamen Augen Chigo's und Jester's. Nach einer kurzen Fahrt nach unten eröffneten die metallenen Türen den Blick auf einen gigantischen, unterirdischen Hangar, vollgestopft mit den verschiedensten Apparaturen und Fahrzeugen. In jeder Ecke wuselte es, hier wurde an großen Maschinen geschweißt, dort wurden empfindliche feinmechanische Geräte kalibriert und inmitten all dem eine große, blau leuchtende Röhre. Umgeben war sie mit diversen Kontrollpulten.

„Dies ist der ganze Stolz dieser Anlage und unsere neuste Ley-Technik, nur für Sie entwickelt.“ Hank schwang seine Arme mit einem Halbkreise vor sich und ließ die Gruppe aus dem Aufzug steigen. Sogar Lucifer sah sich neugierig um.

„Ley-Technik?“ nun war Kiana interessiert. Sie tat sich selbst schwer mit Ley-Bindung und -manipulation, deswegen war sie über jedes bisschen Hilfe in ihrem Kampf gegen die Energiewesen dankbar. Sie wusste, sie sollte die Truppe anführen,doch was hatte sie schon vorzuweisen?

„Richtig junge Dame, dies hier macht Sie drei“,er zeigte auf Kiana, Yuna und Lucifer „zum Zentrum der Operation. Sie werden mit diesem Schätzchen die Augen und Ohren des Teams sein und somit die Einsätze leiten. Sie werden passiv an Einsätzen beteiligt sein und aus der Ferne agieren. Dies hier ist eine Kopie der Geräte, die sie in meiner Titanboa finden werden, mein neustes Baby.“ Hank zeigte in Richtung der drei großen Hangartore. Vor einem der Tore stand ein außergewöhnlich langes Fahrzeug. Es bestand aus mehreren Gelenken und sah wirklich aus wie eine Schlange. Die Windschnittigen Abteile bestanden aus schuppenförmigen Metallplatten und Panzerglasscheiben. Die Gruppe raunte vor Erstaunen.

„Sie werden sich in den nächsten Tagen mit diesen Gerätschaften vertraut machen, bevor Sie es dann in einem echten Einsatz nutzen können. Aber nun erst ein mal zum Herzstück dieses technischen Wunderwerks. Dieser zweigeteilte Tank wird mit Leyinfusioniertem Gel gefüllt und Sie zwei,“ er zeigte auf Yuna und Lucifer „werden die Augen und Ohren der Operation sein, wortwörtlich. Ich bitte Sie nun sich umzuziehen.“ Hank hielt Lucifer und Yuna jeweils eine Stapel mit dunkelgrauen Anzügen entgegen. Sie trugen die Farben der Taskforce. Er winkte Kiana heran.

„Ich helf dir Yuna.“ Yuna lächelte Chigo an. Yuna war sichtlich nervös, denn nun war sie an der Reihe zu zeigen, was sie konnte. Die Umkleiden waren größer als Chigo erwartet hatte. In der Mitte standen zwei Reihen Schließfächer, wohl für die diversen Mitarbeiter, die sich zwischen all den Maschinen und Konsolen verbargen. Yunas Anzug bestand aus dem selben Material wie Chigo's Kampfanzüge. Eine Mischung aus atmungsaktiven aber wasserdurchlässigen Neopren und einem Polymer, das sich samtweich auf der Haut anfühlte und den Stoff extrem strapazierfähig machte. Yuna's Anzug bedeckte die Schultern und endete knapp über den Knien. Auf dem Anzug verteilt gab es diverse Anschlüsse, wahrscheinlich für die Verbindung mit dem großen Geräten im Zentrum.

„Sitzt alles?“ fragte Chigo. Der enge Anzug betonte Yuna's Zierlichkeit. Sie war so dünn, dass Chigo dachte, jede falsche Berührung könnte sie zerbrechen.

„Ja, der Anzug fühlt sich toll an, so weich und leicht, als ob ich nichts an hätte.“ Yuna strich sanft über den Stoff an ihren Hüften.

Zurück im Zentrum des Hangar hatte sich Lucifer auch bereits umgezogen. Er zupfte noch an seinem Anzug herum, als Chigo auffiel, wie viel breiter auch er nun war. Nun fragte sie sich, was Lucifer wohl in der ganzen Zeit getrieben haben mochte, aber wollte sie es wirklich wissen? Jedenfalls hatte er trainiert. Der abgemagerte Junge von früher war nun stark geworden, sie hatte ein ungutes Gefühl. Lucifer merkte Chigo's neugierige Blicke, schaute sie über die Schulter an und zwinkerte ihr zu. Sie schüttelte sich vor Irritation und wandte sich ab.

Jester lehnte ein Stück entfernt an einer großen Stahlsäule, die die hohe Decke des Hangars hielt. Chigo gesellte sich zu ihm und gemeinsam verfolgten sie das Treiben kritisch.

Kianas Kopf rauchte. Hank redete in einer Tour auf sie ein und erklärte ihr alle Funktionen der großen, zentralen Steuerkonsole. Als Yuna und Lucifer bereit waren, blickte er auf.

„Dann wollen wir mal, nehmt Position ein.“ er deutete auf den großen Tank in der Mitte. Er nickte Kiana zu, sie tippte nervös auf der Steuerkonsole und die Glasscheiben des Tanks schoben sich langsam nach unten.

Er half einem nach der anderen in den Tank, schloss diverse Kabel an die Stellen, die Chigo schon entdeckt hatte und gab ihnen zum Schluss ein Mundstück in die Hand, die Sauerstoffzufuhr.

Chigo und Jester konnten nur Yuna im Tank sehen, Lucifer stand auf der anderen Seite der Röhre. Sie standen mit dem Rücken zueinander, nur Kiana konnte beide Teile der Röhre sehen.

„Ok, jetzt hört mir genau zu.“ seine schelmische Art war verschwunden, er war absolut ernst. „Dieses Gel ist mit einem Spike verbunden und dieser wiederum ist mit der Erde verankert. Auf diese Weise ist er und somit das Gel mit dem Leynetz der Erde verbunden und ihr mittendrin. Durch eure Verbindung mit der Erde werdet ihr zum lebendigen Radar. Wir fangen langsam an, die ersten Eindrücke könnten etwas überwältigend sein. Wenn jemand Panik bekommt brechen wir sofort ab, er sah auch die schwitzende Kiana an. Sie schien mehr Bedenken zu haben als Yuna und Lucifer in der Röhre.