Disclaimer:

Diese Geschichte habe ich für meinen Avatar-Charakter "Chigo" geschrieben. Das bedeutet diese Geschichte hat nichts mit mir als Person zu tun. Sie spiegelt mich als Person nicht im geringsten wider, weder von den persönlichen Gefühlen und Verbindungen zu den verschiedenen Personen der Geschichte, noch in den Entscheidungen die getroffen werden.

Also seht dies einfach als schöne Geschichte, die mit mir nichts zu tun hat :D


Kiana und Yuna

“Wer wird denn nun die Taskforce?” Fragte Chigo Jester, nun doch endlich neugierig.

“Gehen wir sie uns ansehen. ”

Chigo und Jester gingen den Neuankömmlingen entgegen. Vor der automatischen Schiebetür fuhr ein Humvee mit dem neuen Logo der Taskforce vor. Chigo mochte die Farben, drei kalte Grautöne und ein Eisblau als Farbakzent. Wie der Himmel inmitten eines Sturms, grau, nur hier und da zerreißt ein blauer Blitz die tristen Wolkenberge.

Eine kleine Schar von Mitarbeiter versammelte sich um das Fahrzeug und luden verschiedene Gepäckstücke aus. Die fleißigen Bienchen im Hintergrund.

Die zwei Gesichter, die aus der Hintertür des Fahrzeug schauten, waren ihr mehr als bekannt.

“Chigo!”

“Kiana!” Dieser fürchterliche Tag nahm für Chigo doch noch eine gute Wendung. Kiana, eines der Leykinder, mit der sie die große Reise bestritten hatte und hinter ihr stieg das zweite, sehr bekannte Gesicht aus.

“Yuna auch? Ach ja, sie ist ja mit dir gereist. Wie ist es euch ergangen, wie war die Reise?” Chigo strahlte vor Freude, zwei Menschen, die sie verehrte und deren Anwesenheit sie sehr wertschätze. Sie stürmte auf die beiden zu und umarmte sie gleichzeitig bis keiner mehr Luft bekam.

“Du wirst es nicht glauben, wir wurden mit einem Privatjet direkt aus Honolulu geflogen, der Wahnsinn!” erklärte Kiana nach Luft schnappend.

“Keine Kosten und Mühen gescheut.” Jetzt musste sogar Chigo lachen.

Kiana, eine große und starke hawaiianische Frau. Braungebrannt, doch mit dem Leykind typischen weißen Haar und gletscherblauen Augen. Ihr Gesicht war freundlich und streng zugleich und strahlte in diesem Augenblick pure Freude aus.

Yuna hingegen war das absolute Gegenteil. Das kleine japanische Mädchen war sehr dünn und wirkte auf den ersten Blick sehr ängstlich. Ihr Leykind Haar war schwarz gefärbt, nur ein kleiner weißer Ansatz verriet ihre echte Haarfarbe. Die gletscherblauen Augen hielt sie geschlossen, denn sie war blind. Ihre Sehkraft wurde durch eine viel kraftvollere Fähigkeit ausgetauscht: Sie konnte die Welt fühlen.

Die Leykinder waren fast vollständig. Chigo wusste nicht mehr, wann sie das letzte mal so viel Freude empfunden hatte.  Die Schiebetür des Gebäudes öffnete sich.

“Chigo? Ich muss Ihnen noch etwas mitteilen, was das letzte Mitglied betrifft.” O’Brien winkte sie mit einem Stapel Papiere im Arm herüber. Sie löste sich nur widerwillig von ihren Freunden.

 

Die Zeit scheint schneller zu vergehen, wenn man sie mit alten Freunden verbringt und so kam der Abend für Chigo’s Geschmack viel zu schnell. Sie hatte ihre alten Weggefährte lange nicht gesehen und auch lange nicht mehr so gute Gespräche geführt. Seitdem sie wieder im Labor war hatte sie kaum geredet, auch nicht mit Jester. Erst recht nicht mit Jester. Doch im Kreise derer, die mit einem durch die tiefsten Tiefen und höchsten Höhen gegangen sind ist alles anders. Yuna und Kiana berichteten von den Ereignissen auf den Hawaiianischen Inseln.

Sie waren von der Welle damals größtenteils verschont worden. Dies hatten sie dem Schutz der umliegenden naturverbundenen Völker zu verdanken. Auch die Hauptstadt Honolulu hatte sich erholt. Kiana und Yuna leisteten Aufklärungsarbeit und halfen wo sie konnten. Auch Jester hatte ihnen allen von seiner Arbeit im Labor erzählt, die neuesten Entwicklungen, die Visionen der Wissenschaftler für eine bessere, saubere Zukunft und auch von den nötigen Opfern. Chigo hatte wirklich kaum mit ihm geredet. Sie war natürlich neugierig gewesen, was da unten alles passiert, hatte jedoch nie den Mut aufgebracht zu fragen. Seine Anwesenheit machte sie immer noch nervös, aber nicht heute. Für diese kurze Zeit war sie wirklich ausgelassen und sorgenfrei glücklich. Sie hatte ewig nicht mehr so gelacht.

“Es ist schon spät, ich muss euch noch etwas gestehen. Wir haben ein fünftes Mitglied und naja.. es ist Lucifer.” Chigo kratze sich nervös am Hinterkopf.

“Was?” Kiana fiel das Kinn herunter, Yuna zuckte zusammen. Das hatte keiner der beiden erwartet. “Wessen Idee war das? Sind die bescheuert?”

“Nun, alle Verantwortlichen haben sich zusammengetan und alle Vor- und Nachteile abgewogen und sie haben festgestellt: Wir brauchen ihn.” Chigo kratze sich verlegen an der Wange. Sie war kein Teil dieses Ausschusses gewesen und gefragt wurde sie auch nicht, aber sie fürchtete, die Schuld dafür in die Schuhe geschoben zu bekommen.

“Ich habe das nicht entschieden und war dagegen. Dann hat man mir die Fakten vorgelegt und.. wir brauchen ihn.”

Kianas Miene war eine Mischung aus Entsetzen und Unglaube. Lucifer, er machte seinem Namen alle Ehre. Der ungewollte Sprössling der alten Laborchefin, geboren als Leykind. Das Schlimme an alldem: Er hatte die volle Ladung der “Anti-Menschen” Gene bekommen und war ein echter Teufelsbraten, doch als es drauf ankam, hatte er die richtigen Entscheidungen getroffen. Doch nicht ohne vorher jedes Vertrauen zu zerstören. Alles was er tat, tat er für sich. Gibt es keinen Vorteil für ihn, dann ist es ihm egal. Und jetzt musste sie sich mit ihm zusammenschließen.

 

“Ich werde ihn beobachten, wenn er etwas dummes tut, dann tu ich ihm weh.” Sie starrte auf ihre rechte Faust, sie hoffte, dass noch ein wenig Angst in ihm übrig war, doch bei ihm konnte man nie wissen. Ob er sich rächen würde?