Disclaimer:

Diese Geschichte habe ich für meinen Avatar-Charakter "Chigo" geschrieben. Das bedeutet diese Geschichte hat nichts mit mir als Person zu tun. Sie spiegelt mich als Person nicht im geringsten wider, weder von den persönlichen Gefühlen und Verbindungen zu den verschiedenen Personen der Geschichte, noch in den Entscheidungen die getroffen werden.

Also seht dies einfach als schöne Geschichte, die mit mir nichts zu tun hat :D


Lucifer

Das Atrium des Labor war Menschenleer, normal um diese Uhrzeit. Chigo stand am Brunnen in der Mitte der großen Glashalle bereit. Sie starrte auf die nebeligen Wassertropfen der Fontänen, als das Geräusch der großen Drehtür sie aus ihren Gedanken riss. Mit verschränkten Armen drehte sie sich um.

 

“Was ein Begrüßungskomitee!” Lucifer schlenderte mit seiner Reisetasche über der Schulter und dem rechten Arm einladend ausgestreckt in die hell erleuchtete Empfangshalle. Chigo schnaubte verächtlich. Er ließ den Arm sinken und schaute künstlich enttäuscht. Nur eine winzige Sekunde und schon stand ihm wieder sein typisches, überhebliches Grinsen im Gesicht. Wie sie diesen Anblick hasste.

 

Er war nicht mehr so dünn wie früher und wirkte größer und noch selbstsicher als sonst. Seine schwarz-weiße College Jacke und das schwarzen Shirt darunter wirkten trotzdem zu groß. Dafür die helle Jeans zu eng. Seine strubbeligen weißen Haare verdeckten sein halbes Gesicht doch auch ein Auge reichte, um ihr einen Schauder über den Rücken zu jagen. 

“Für dich gibt es nur den Schnelldurchlauf, also: Abmarsch.”

Sie deutete ihm mit einer Geste zu folgen, zeigte ihm alle wichtigen Räume: Aufenthaltsraum, Waschbereich und Kantine, wie zuvor ihren Freunden. Sie würdigte Lucifer keines Blickes. 

“Im ersten und zweiten Stock sind die Quartiere. Deins ist im ersten.”

“Hey, warte mal,” doch Chigo blieb nicht stehen, sie ging absichtlich schneller die Treppe zum ersten Stock hinauf. Sie konnte spüren, dass es ihn reizte ignoriert zu werden und sie war ein wenig schadenfroh. Lucifer hatte genug, er macht zwei schnelle Schritte auf sie zu und packte sie am Handgelenk, nun musste sie ihn ansehen.

“Hey, hör mir zu!” Seine Berührung schmerzte wie eine statische Ladung, die sich auf ihrer Haut entlud. Sie schlug seine Hand von ihrem Handgelenk.

“Ich verzichte!” Chigo’s Abneigung stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie versuchte gar nicht erst ihr Missfallen zu verstecken, er sollte wissen, dass er hier nicht willkommen war.

“Jaja, ich kann dich verstehen, aber du solltest..” er klang beschwichtigend, doch Chigo fiel ihm ins Wort.

“Nein, das kannst du nicht, du verstehst überhaupt nichts!” Sie zeigte ihre Zähne und drehte sich wütend um und wollte gehen. Lucifers ließ seine Tasche geräuschvoll auf den Boden fallen.

“Du solltest… mir … zuhören.” Chigo’s Nackenhaare stellten sich auf, sie blieb stehen, drehte sich um und knurrte aus Reflex. Lucifer stand da, im Aufwind seiner eigenen Energie. Das Haar wehte ihm um den Kopf und legte sein ganzes Gesicht frei, sie schreckte zurück. Sein rotes rechtes Auge glühte vor lauter Energie, doch das sonst verdeckte linke war schwarz. Doch das war es nicht, was ihr Angst machte. Es war das Gefühl, in diesen tiefschwarzen Punkt hineingezogen zu werden.

“Oh, ich verstehe eine Menge, nur DU willst nicht zuhören.” Lucifer sprach ruhig und eindringlich, sein Blick schmerzte. “Ein Geschenk aus der Vergangenheit, es ist nicht vorbei. Diese Taskforce ist wichtig, wir müssen gemeinsam kämpfen, oder alles war umsonst. Ich weiß, es ist viel schief gelaufen, aber ich hab mich geändert. Ihr braucht mich, mehr als euch lieb ist. Also können wir bitte versuchen parallel zu existieren, ohne uns an die Gurgel zu gehen?” Da war es wieder, das überhebliche Grinsen. In der einen Sekunde absolut ernst und in der nächsten glaubte sie ihm wieder kein Wort aus seinem Mund. Er schmunzelte, seine Energie war verschwunden.

Sie schnaubte ihn nur an und schnippte ihm seine Quartierkarte zu, sie war genervt und verdammt verwirrt.

“Atrium, morgen 8 Uhr, sei pünktlich.” Chigo ging an ihm vorbei ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Er sah ihr nach. Ob sie es verstanden hatte? Er rieb sich sein schmerzendes linkes Auge, hob seine Tasche auf und ging zu seinem Quartier.